KURS-Zukunft im Landkreis Diepholz: Lernpartnerschaft von Delme-Werkstätten und Oberschule Schwaförden-Ehrenburg

04. April 2019

Im Rahmen einer Feierstunde am 3. April 2019 an der Oberschule Schwaförden-Ehrenburg unterzeichneten unsere Geschäftsführerin Nahid Chirazi, und der Schulleiter der Oberschule Schwaförden-Ehrenburg, Hans-Jürgen Schumacher, in Anwesenheit von Landrat Cord Bockhop eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit. Schule und Unternehmen werden damit zukünftig Teil der Initiative KURS-Zukunft im Landkreis Diepholz sein. Allein 11 Delme-Standorte liegen im Landkreis Diepholz. Dazu gehören u. a. die Einheiten, mit denen die Oberschule Schwaförden-Ehrenburg zukünftig kooperieren wird - die Werkstatt für Industrie und Dienstleistungen (wid), die Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) sowie das Café und Bistro DELSUL in Sulingen.

Delme-Geschäftsführerin Nahid Chirazi machte deutlich, was sie sich von der Zusammenarbeit verspricht. „Wir schaffen mit unserer Einrichtung Teilhabe für Menschen mit Behinderung und führen unsere Beschäftigten mit nachhaltigen Arbeitsschritten dazu, dass die Delme verlässlicher Partner für unsere Auftraggeber aus der Industrie ist. Wir erhalten Aufträge aus der Industrie wegen der hohen Qualität unserer Arbeit und der Termintreue. Wir freuen uns, wenn die Schülerinnen und Schüler der zukünftigen Partnerschule die Delme als wichtigen Partner im Arbeitsleben und wesentliches Unternehmen der Region mit großem Portfolio an Leistungsangeboten und Arbeitsfeldern kennen lernen."

Für Wilfried Lau, Leiter der Beruflichen Bildung bei der Delme, ist die Partnerschaft mit der Oberschule Schwaförden-Ehrenburg eine Herzensangelegenheit: "Wir möchten im Dialog mit den Jugendlichen sowohl auf die hohe Motivation und Leistungsbereitschaft unserer Beschäftigten hinweisen als auch auf den sozialen und wirtschaftlichen Stellenwert unserer Arbeit für die Region.“

Insa Meyer, schulische Koordinatorin der zukünftigen Lernpartnerschaft, freute sich sichtlich auf die Bereitschaft der Delme zur Kooperation. „Mir gefällt die Idee, mit einer Lernpartnerschaft die Wirklichkeit stärker in die Bildungsarbeit einzubinden. Schule ist noch viel zu häufig ein abgeschlossener Raum mit abstrakten Vorstellungen von der Wirklichkeit. Die Schülerinnen und Schüler haben oft keine Ahnung davon, was in der Welt draußen passiert. Für meine Fächer Arbeitslehre-Wirtschaft-Technik (AWT) sowie Gesundheit und Soziales (GUS) bieten sich für mich, meine Kolleginnen und Kollegen sowie für unsere Schülerinnen und Schüler viele Möglichkeiten hinter die Kulissen der Delme zu schauen“, so Insa Meyer. „Uns interessieren Fragen zur betrieblichen Dimension ebenso wie wir wissen möchten, wie eine Systemgastronomie funktioniert, die so viele Beschäftigte und Mitarbeiter ernährt. Wir sind gespannt auf Projekte, um das Thema „Pflege“ in Übungen kennen zu lernen oder in Form von Praxistagen den Arbeitsalltag in der Delme zu entdecken.“

Schulleiter Hans-Jürgen Schumacher bekräftigte das Anliegen seiner Kollegin: „Für eine Schule in ländlichem Umfeld ist es manchmal nicht ganz einfach, Kooperationen mit der Wirtschaft zu pflegen. Die Betriebe liegen nicht direkt um die Ecke. Umso mehr sind wir darauf angewiesen, auch gegen diesen Widerstand verlässliche Partnerbetriebe zu gewinnen. Ich bin überzeugt“, so Schumacher, der die Vereinbarung in der Doppelfunktion als Schulleiter und Bürgermeister der Gemeinde Ehrenburg unterschrieb, „dass wir alles daran setzen werden, die neue Partnerschaft mit Leben zu füllen.

Landrat Cord Bockhop beglückwünschte die Oberschule Schwaförden-Ehrenburg und die Delme-Werkstätten zur Partnerschaft. „Nach meiner Ansicht haben wir es hier mit einer echten win-win-Situation zu tun“, so der Landrat. Wenn es uns gelingt, Vorurteile gegen Berufe in Handwerk und Pflege abzubauen, schaffen wir es hoffentlich besser als im Moment, Jugendliche für eine Ausbildung in diesen Bereichen zu gewinnen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass es die Betriebe zukünftig leichter haben werden, Nachwuchs für sich zu gewinnen. Nach unserer Einschätzung tragen KURS-Zukunft-Partnerschaften dazu bei, die Kluft zwischen Schule- und Arbeitswelt zu verringern."

Mandy Peukert vom Bildungsbüro des Landkreises Diepholz beschrieb die Wirkung von KURS-Zukunft für den schulischen Unterricht. „Wir finden die Idee reizvoll, die Themen der Betriebe vor Ort an passenden Stellen in den Unterricht zu integrieren. Dabei setzt KURS-Zukunft auf langfristige Partnerschaften. Wir sind überzeugt, dass der Unterricht durch Einbindung von Unternehmensexperten lebendig wird.“

KURS-Zukunft-Diepholz wird mit Mitteln des Landkreises Diepholz finanziert. Andere interessierte Unternehmen der Ernährungsbranche oder aus den Bereichen Handwerk sowie Gesundheit und Pflege können sich gern an das Bildungsbüro im Landkreis Diepholz wenden.

Einen Bericht der Kreiszeitung zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrags finden Sie hier.

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